Das trockene Wetter bereitet den Landwirten im Landkreis derzeit große Sorgen. Viele Pflanzen wachsen nur spärlich. Neben dem ausbleibenden Niederschlag erschwert auch die fehlende Frostgare die Situation. Der Boden ist fest, speckig und fällt nicht feinkrümelig. Der Boden ist nicht aufgefroren, ihm fehlt Luft und in der Tiefe ist es eventuell noch nass. Der Winter war zu mild und der Regen hat den Boden verfestigt. Dies setzt dem Wurzelwachstum der Herbstkulturen zu. Die im Frühjahr gesäten Kulturen wie Sommergerste und Zuckerrüben entwickeln sich derzeit sehr unterschiedlich.
Dem Mais macht die derzeitige Witterung am wenigsten aus. Die Felder können optimal bearbeitet werden, auch wenn es dabei gewaltig staubt. Auch die Dauerkulturen haben tiefe Wurzeln und können die Trockenheit im April noch einigermaßen gut überstehen. Anders sieht es bei Neupflanzungen aus. Ohne Bewässerung werden viele Pflanzen nicht überleben.
Allerdings gibt es im Hohenlohekreis sehr große Unterschiede. Auf tiefgründigen Standorten mit Lößauflage ist die Situation immer noch besser als auf flachgründigen Äckern und Wiesen mit hohem Stein- oder Tonanteil.
Das trockene Wetter stellt auch ein massives Problem für den durch das historische Dürrejahr 2018 vorgeschädigten Wald dar. Die auf den Schadflächen der vergangenen beiden Jahre gepflanzten jungen Bäume benötigen zum Anwachsen dringend den Frühjahrsniederschlag. Trockenheit, Wärme und die hohe Verdunstung durch den ständigen Wind bieten rindenbrütenden und blattfressenden Schädlingen beste Angriffsbedingungen. Nicht aufgearbeitetes Sturmholz aus dem Winter ist überall massiv mit Borkenkäfern besiedelt. Im Norden des Landkreises steht eine Massenvermehrung des Schwammspinners bevor. Die Raupen dieses wärmeliebenden Schmetterlings können einen existenzgefährdenden Kahlfraß an Laubbäumen herbeiführen. Auch die Waldbrandgefahr ist aktuell erhöht.
Bild 1:
Die Böden sind ausgetrocknet, so dass beim Einsäen von Mais große Staubwolken entstehen.

Bild 2:
Die trockenen Böden weisen tiefe Risse auf. Das gesäte Getreide wächst nur spärlich.
