Am Dienstag, 6. Juni 2023, fand um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema Mobile Schlachtung an der Akademie für Landbau und Hauswirtschaft in Kupferzell statt. Veranstalter war das Landwirtschaftsamt des Landratsamtes Hohenlohekreis, der Verein Hohenloher Weiderind und der Verband Landwirtschaftlicher Fachbildung Baden-Württemberg (vlf).
Eine Vertreterin vom Landwirtschaftsamt begrüßte die 27 Teilnehmer und zeigte die Vorteile der Schlachtung ohne Tiertransport auf. Da das Tier vor Ort auf dem Hof geschlachtet wird, entfällt die Verladung und der Transport des lebenden Tiers. Die Verletzungsgefahr und der Stress der Tiere und ihrer Halter werden dadurch deutlich reduziert. Dies wirkt sich auf die Fleischqualität und Arbeitssicherheit aus.
Dr. Edwin Ernst, Referatsleiter am Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, erklärte den Teilnehmern, wie die Schlachtung in der mobilen Einheit abläuft: Das Rind wird vom Landwirt in eine Fixiereinrichtung geführt und festgemacht. Der Metzger betäubt das Tier mit einem Bolzenschuss und entblutet es. Danach muss das Tier innerhalb zwei Stunden zum Schlachthof gefahren werden, wo es dann weiterverarbeitet wird. Diese Methode eignet sich für Betriebe, bei denen die Tiere nicht ganzjährig auf der Weide gehalten werden und deshalb eine Weideschlachtung mittels Kugelschuss ausgeschlossen ist.
Um diese stressvermeidende Schlachtung durchführen zu dürfen, benötigt man folgende Voraussetzungen:
Die Zulassung der Mobilen Schlachteinheit durch das zuständige Veterinäramt, Vereinbarung zwischen Tierhalter und zugelassenem Schlachthof und ein Nutzungskonzept über den Ablauf des Verfahrens. Die Person, die die Betäubung und Tötung des Tieres übernimmt, muss die hierfür notwendige Sachkunde nachweisen können.
Die verfahrenstechnischen Voraussetzungen wurden vom Amtstierarzt des Veterinäramtes, Dr. Florian Metzger, erläutert. Kollegin Dörte Paschen und Amtsleiter Dr. Helmut Stoffel beantworteten die Fragen der Teilnehmer über die Besonderheiten im Hohenlohekreis. Außerdem erkundigten sich die Landwirte auch verstärkt nach den Kosten für das Verfahren.
Zu guter Letzt lies Friedrich Hack vom Lindelberg die Landwirte und Metzger an seinen Erfahrungen teilhaben. Er ist selbst Landwirt und Metzger und hat bereits eine Genehmigung zur mobilen Schlachtung erhalten. Anhand von Bildern zeigte er wie er seinen Schlachtanhänger selbst konzipiert hat und welche Vor- und Nachteile dieser bei der praktischen Umsetzung mit sich bringt. Besonders das Tierwohl und die damit verbundene einwandfreie Qualität des Fleisches ist ihm wichtig.
Bei der Veranstaltung konnten die Teilnehmer sich über die Vorrausetzungen der Mobilen Schlachtung informieren und so entscheiden, ob diese Methode zum ihrem Betrieb passt.
Hofmetzgerei Friedrich Hack